Donnerstag, 7. April 2016

Indonesien - Prigen, Mount Bromo

Am nächsten Morgen sind wir frühzeitig Richtung Prigen aufgebrochen. Nach einem kurzen Stop an einem der lokalen Märkte sowie zum Mittagessen sind wir nach 8 Stunden Fahrt in Prigen angekommen.



 (Wie ihr seht, regulieren sich die Hygienestandards auf den Märkten auf natürliche Art und Weise.)

Prigen ist ein Dorf auf ca.1700 Metern, von wo aus man freie Sicht auf die umliegenden Berge sowie in Richtung Surabaya hat.

Wir hatten dort ein schönes Hotel und haben den darauffolgenden Tag, der laut unserem Reiseprogramm "Erholung in den Bergen" vorsah, auch ordentlich genossen. Nach einer Woche jeden Tag um 6 Uhr aufstehen, haben wir mal wieder ausgeschlafen und unseren ersten Tag am Pool verbracht ;-)

Zudem sollten wir bald erfahren, wofür dieser Tag "Erholung in den Bergen" tatsächlich gedacht war. Man hätte ihn auch "Vorschlafen, damit man den nächsten Tag überlebt" nennen können...
Denn um 24 Uhr nachts mussten wir auschecken und sind um halb eins abgeholt worden. In unserer Agenda standen da etwas andere Zeiten, aber man möcht sich seinem Guide ja nur ungern widersetzen.
Nach ca. 2 Stunden Fahrt sind wir schließlich in einem winzigen Dorf gelandet. Nachdem die Fahrt von dort aus mit einem Jeep weitergehen sollte, musste erst noch der neue Fahrer geweckt werden. Als dieser abfahrbereit war, sind wir zur Gegend um den Mount Bromo aufgebrochen, mit dem Ziel von einem der Gipfel den Sonnenaufgang zu betrachten. Bis zu diesem Zeitpunkt war das Zeitmanagement noch irgendwie nachvollziehbar, doch dann waren wir tatsächlich um 3.15 Uhr schon an dem Berg des Sonnenaufgangs. Dort herrschte auch schon reges Treiben, aber auch hier geht die Sonne nicht vor halb sechs auf.
Auf dem Fußweg zwischen Parkplatz und Gipfel haben wir an einem der garagenähnlichen Räumen mit Theke Halt gemacht. Hier hat uns der Guide gefragt, ob wir noch einen Kaffee trinken wollen?! Das war für uns aber erst mal nicht so wichtig und wir wussten bis dahin auch nicht, wie lange wir noch bis zum Gipfel laufen mussten. Daraufhin hat sich der Guide jedoch selbst was zu trinken geholt und auf unsere Frage, wann es denn jetzt von hier aus weiter ginge, meinte er nur - wie immer tiefen entspannt: "So kurz nach 5." Wir sind aus allen Wolken gefallen: es hatte 10 grad, die Garage entsprach auch nicht gerade unserer Vorstellung von "Wohlfühlambiente" und irgendwann holt einen auch ein wenig die Müdigkeit ein. Ich war noch nie so froh, um Janniks Spiele auf dem Handy ;-) so konnte man wenigstens ein bisschen die Zeit totschlagen, und die frittierten Bananen waren auch sehr lecker, die die Chefin "des Hauses" in einer kleinen Ecke zwischen 4 Toiletten im Keller in ihrem Wok brutzelte ;-) Aber so war es wenigstens an den stillen Örtchen warm.

Als es dann tatsächlich soweit war, haben wir uns mit ca. 300 anderen Menschen die
Aussichtsplattform geteilt und gespannt auf den Sonnenaufgang gewartet. Leider gab es zu viele Wolken am Horizont, aber das Schauspiel mit dem wandernden Nebel hatte auch was für sich.












Das nachfolgende Bild ist auch vom Gipfel aus entstanden- jedoch mehr südlich. Den Vulkan, den man hier links im Bild sieht, haben wir danach angefahren:





Das war absolut beeindruckend. Der Vulkan ist vor zwei Monaten das letzte Mal ausgebrochen, erst vor 2 Wochen hat die Regierung den Zutritt wieder freigegeben. Das heißt wir sind auf der Aschefläche an den Vulkan herangefahren und danach zu Fuß (die faulen Touristen mit einem abgekämpften Pferd) bis zum Krater aufgestiegen. Und da war ordentlich was los: Man konnte schon auf die Ferne das Grollen des Vulkans hören und es stieg kräftig Rauch auf. Wir haben uns erst mal Masken gekauft, um zumindest nicht die volle Ladung einatmen zu müssen. Oben angekommen, hat leider innerhalb kürzester Zeit der Wind gedreht...
. Der Rauch hat uns fasst komplett erfasst und das Atmen fiel wirklich sehr schwer, man musste husren und es hat alles ordentlich in den Augen gebrannt. Wir hatten wirklich sehr großen Respekt vor diesem Naturschauspiel und sind dann auch zügig wieder abgestiegen. Man weiß ja nie, wann der nächste Ausbruch bevorsteht und ob die dortigen Messgeräte immer 100% zuverlässig sind🙊
Aber es hat sich voll und ganz gelohnt und war wirklich ein einmaliges und beeindruckendes Erlebnis!












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